Dem engen Fachpublikum sind Lessings philosophische Arbeiten wie etwa die „Studien zur Wertaxiomatik“, die „Philosophie als Tat“ oder die kulturkritische Abhandlung „Europa und Asien“ vertraut.
Zugleich war Lessing als Mediziner, Pädagoge und Psychologe, Dichter, Theaterkritiker und -theoretiker sowie als politischer Publizist schriftstellerisch tätig. Bereits 1908 verfasste eine Studie zum Lärmschutz und rief eine Bewegung gegen den Lärm ins Leben.
Bis heute ist sein außerordentlich umfangreiches, weit verstreut erschienenes publizistisches Werk mit mehr als fünfhundert Artikel, Essays, Glossen oder Feuilletons nicht vollständig erschlossen und liegt lediglich in einigen Auswahlausgaben vor.
Mit seinem die Einzelwissenschaften überschreitenden Denken und Schreiben kann Theodor Lessing als Kulturwissenschaftler schlechthin bezeichnet werden. Sein Werk zeigt in beeindruckender Weise die intellektuellen, kulturellen, sozialen und politischen Umbrüche der Moderne in Kaiserreich und Weimarer Republik und kann so als originärer Beitrag zu der seinerzeit schon begonnenen Debatte um die Dialektik der Aufklärung gelten. [vergl.: www.uni-oldenburg.de/presse/f-aktuell/04-lessing.html]
Dokumente zum geistigen Vermächtnis Theodor Lessings